ZEIT IM
SEPTEMBER

„Zeit des Dankes“

Die letzten warmen Tage des Jahres werden von allen Lebewesen geschätzt und jeder Sonnenstrahl genossen. Noch klingt in uns die Fülle der Ernte und wir schauen dankbar auf den Sommer zurück. Es ist Altweibersommer (weiben kommt von weben). In dieser Zeit können wir spüren, dass unser Sein von den Tieren und Pflanzen bestimmt wird. Wir hegen und pflegen sie und sie geben sich uns hin, damit wir leben können. Wir sind miteinander vernetzt und verwoben, wie die wunderbaren Spinnenweben, die jetzt überall entstehen. Die Alten haben die Spinnenweben als Zeichen der Schicksalsgöttinnen gesehen. Die Göttinnen – alte Weiber – der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft weben die Lebensfäden der Tiere, Pflanzen und Menschen. Eine der großen „Weiberpflanzen“ ist die Schafgarbe.

Sie lindert Regelkrämpfe, wirkt blutflusshemmend und hilft besonders auch in den Wechseljahren. Um ihre kraftvolle Wirkung auf Frauenleiden zu unterstreichen werden ihre zarten, filigranen Blätter auch anerkennend Augenbrauen der Venus genannt. Ihr lateinischer Name aber „Achillea millefolium“ geht auf Achilles zurück, der laut der Sage, diese Pflanze entdeckt und im trojanischen Krieg zur Behandlung von Wunden eingesetzt haben soll. Ich nutze sie gerne als Tee oder als Urtinktur und bewundere ihre Zartheit und Stärke. – Versuchen Sie mal einen Schafgarbenstengel abzubrechen – Es wird Ihnen kaum gelingen.

 Besondere Tage:

21.9. Herbst Tag/Nacht-Gleiche,
Erntedank: Das bäuerliche Arbeitsjahr geht zu Ende. Als Dank werden die drei letzten Pflanzen auf dem Feld stehen gelassen und mit Blumen und Früchten geschmückt.
23.9. Beginn des Altweibersommers