ZEIT IM
NOVEMBER

„Zeit unserer Wurzeln und Ahnen“

Der November ist der Unwirklichste aller Monate. Die Welt taucht in grauen, nebligen Tagen unter, der raue, kalte Wind fegt über das Land und nimmt alles Abgestorbene mit sich fort. Es verschwimmen die Konturen und es öffnen sich die Vorhänge zu anderen Wirklichkeiten. Es ist Zeit uns an unsere Ahnen, unsere Wurzeln und an die nicht sichtbare Welt zu erinnern. Wir sind das lebendige Ende einer langen Reihe von Ahnen, die uns zu dem gemacht haben, was und wer wir sind. Das Erbe will angenommen sein, sowohl die kraftspendenden Seiten als auch die Schattenseiten. Die Schlehe, die wilde Vorfahrin unserer Pflaume ist meine Pflanze des Monats. Sie gibt die weltbeste Marmelade und ich verrate wie.


Schlehe: Sie ist der wilde Vorfahre unserer Pflaume und gehört zu den Rosengewächsen. Die blauschwarzen Beeren sind erst im November reif und das Fruchtfleisch, durch seinen hohen Gerbstoffgehalt eigentlich erst nach dem ersten Frost genießbar.
Durch einen Trick kann man aber jetzt schon ernten.
Rezept für die weltbeste Schlehenmarmelade: 
500g Gelierzucker 1:1,
250 g tiefgefrorene Schlehen,
250 g tiefgefrorene Pflaumen,
250 ml Traubensaft oder Rotwein,
1 Schuss Slivovitz, Schlehengeist oder Pflaumenschnaps,
1 Prise Gewürznelkenpulver.

Die geernteten Schlehen dreimal einfrieren und wieder auftauen (statt Frost). Dann die aufgetauten Schlehen mit etwas Wasser weichkochen. Die Früchte durch ein Sieb drücken. Es bleiben die Kerne zurück. Danach den Brei mit den aufgetauten Pflaumen, dem Gelierzucker, Traubensaft, Schnaps und Gewürz nach Anweisung des Gelierzuckers aufkochen und in Marmeladengläser umfüllen. Man kann statt Pflaumen auch Äpfel, Birnen oder nur Schlehen nehmen. Schön säuerlich und appetitanregend besonders für Frühstücksmuffel. Wohl Bekommens!

Getrocknete Schlehen, Holunderbeeren, Hagebutten und Apfelschalen ergeben einen schönen Früchtetee. 2 Teelöffel der getrockneten Früchte mit einem 1⁄4 Liter kaltem Wasser aufsetzen, aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen.

Besondere Tage
1.11. Allerheiligen
2.11. Allerseelen
11.11. Martinstag: Bis vor wenigen Jahrzehnten war es im Allgäu Brauch Martini als Zahl- und Abschiedstag für Mägde und Knechte zu feiern. Die Martinsgans – im Keltischen das
Symbol für den Schamanenflug – mit Beifuß eingerieben war vielerorts das Abschiedsessen des bäuerlichen Arbeitsjahres.